Warum Frauenreisen nutzen? Alice sinnt nach








Frauenreisen sind eine relative große Industrie, und es gibt eine Menge Gründe, weshalb eine Reisende den Service eines Frauenreiseveranstalters wählen sollte.
Ein Grund mag politischer Natur sein; wir alle wissen, dass Frauen schlechter bezahlt sind in ihren Berufen als männliche Kollegen. Wenn frau also ein frauengeführtes Unternehmen unterstützt, könnte dies die Missverhältnisse ein bisschen grade rücken. Vielleicht führt dies dann sogar dazu, das mehr Frauen im höheren Management Jobs finden. (Kein Kommentar über Chefinnen, die dann männliche Angestellte bevorzugen!)

Ein anderer Grund könnte im Selbstvertrauen bestehen. Wenn eine Outdooraktivität nur für Frauen angeboten wird, können sie relativ sicher sein, dass die physischen Anforderungen nicht zu hoch sind (in der Regel werden die Akitivitäten in ihren Schwierigkeitsgraden angegeben.) Die Reisenden müssen sich nicht darum sorgen, ob das Programm womöglich zu schwer is. In solch einem Rahmen brauchen Frauen sich ebenfalls keine Gedanken darum machen, dass sie an bestimmten Aufgaben während einer Tour nicht teilhaben, weil die Jungs ja alles im Handumdrehen erledigen können. Ein Beispiel hierfür könnte ein Segeltörn sein, bei dem Männer viel eher bestimmte Positionen oder Arbeiten auf dem Boot einnehmen. In einer rein weiblichen Gruppe stehen die Chancen für ein alle Teilnehmerinnen umfassendes Miteinander wesentlich besser.
Darüber hinaus bietet eien homogene Gruppe ein anderes Grundgefühl. So wie eine Nacht nur unter Jungs (und ich meine nicht  die Keas) etwas anderes bedeutet als eine gemischte Party, ist es für Frauen natürlich auch. Auch wenn Jungs nett sind und Spaß versprechen, kann es sehr schön sein, mal nur mit Frauen unterwegs zu sein.

Es gibt ebenfalls viele Aktivitäten, die Männer eher nicht mitmachen würden, welches sich besonders in traditionelleren Kulturen zeigt. Hier gehen die Männer vielleicht Jagen oder Fischen, während die Frauen eher ins Museum gehen, ein Kunsthandwerk erlernen oder auf eine Bootstour gehen. In westlichen Kulturen sind diese Unterschiede weniger prägnant. Aber ich fordere Sie heraus, mal eine "Justice tour" anzubieten, bei der die Gruppe ältere Leute besucht, um deren Geschichten von kolonialer Unterdrückung zu hören. Was meinen Sie, wieviele Männer sich für solch eine Tour eintragen?
Apropos älteren Leuten zuzuhören, wenn die ihre Geschichten erzählen, manche Frauen möchten gerne mehr darüber erfahren, wie das Leben der Frauen in anderen Kulturen und Orten dieser Welt sind und waren. Dies ist ein sehr spezielles Interessengebiet, dass vielleicht besser in einer reinen Frauengruppe genossen werden kann.
Schließlich können Frauen ganz entspannt sein, wenn es um das Vermeiden von sexueller Belästigung geht, und sei es auch nur, keinen feindlichen Kommentaren über Feministinnen, Lesben oder lesbischen Feministinnen ausgesetzt zu sein. Mittlerweile mag dies ohnehin nicht mehr häufig vorkommen, aber es kann einer schon die Reise verderben, wenn sie sich denn doch davon betroffen sieht. Genauso kann es ein Reiseerlebnis aufwerten, wenn die Reisenden sicher sein können, dass dies kein Thema sein wird.

Wenn Sie daran interessiert sind, mit einer reinen Frauengruppe auf Tour zu gehen, empfehle ich Ihnen, sich folgende Websites anzuschauen:

Frauen unterwegs ist sicher eine der führenden Reiseveranstalterinnen in Deutschland, bietet aber leider keine Touren nach Neuseeland oder Australien an.
Hier also noch zwei englischsprachige Websites.

http://www.journeywoman.com/:  Diese Website operiert international und besteht schon seit längerer Zeit
http://womentravel.co.nz/:  Dies ist eine neuseeländische Website für Frauenreisen, und dies ist ihre blog url  http://www.womentravelnz.com//

Diese  Reiseveranstalter bieten reichhaltigen Östrogen-Erfahrungen an.
Haben Sie weitere Gründe, weshalb sie auf eine Reise in einer reinen Frauengruppe gehen wollen? Können Sie weitere Websites empfehlen? Wäre eine reine Männerreisegruppe ebensoviel Spaß? Kommentare sind erbeten.

3 comments:

nana ziesche hat gesagt…

seit ich gestern den eintrag las, sinne ich auch nach.... weil ich ja auch schon frauenreisen geleitet habe bzw. bei einer war ich skianleiterin. und mein fazit ist vielleicht eher gemischt. zuerst einmal: ich schätze frauenatmosphäre sehr! es gibt wirklich oft eine dynamik und stimmung, die so eigen ist und die ich gemischt nie erlebt habe und die ich sehr mag. international. andererseits finde ich einen "frauenhaufen" in einer längeren zeitspanne anstrengend wegen aspekten, die ich in gemischten gruppen nicht so wahrnahm. andererseits finde ich auch gemischte gruppen über einen längeren zeitraum anstrengend - aus anderen aspekten. diese geschlechtliche separation aufgrund von themen kenne ich auch und manchmal bin ich auch froh drum wie in ladakh, als ich mal mit einer gemischten gruppe (2 männer dabei) die nonnen besuchte, der eine mann gleich daheim blieb und der andere lieber draußen rumlief statt beim gespräch zu sein. dadurch hatte das gespräch eine wunderbare intimität. andererseits fand ich es auch blöd, dass sich die männer nicht dafür interessierten.
und ja, frauen ohne männer denke ich auch schaffen manchmal mehr, als sie vorher dachten und sich zutrauten. auch auf reisen.

auf jedenfall bin ich froh, dass es solche optionen wie frauenreisen gibt. nicht nur wegen der wahl, die frau dann hat, sondern auch wegen der sichtbarmachung in er öffentlichkeit.

(mist, ich habe das gefühl gerade, nicht wirklich gut geschrieben zu haben, es sitzt in meinem kopf drin und ich muss noch ein bisschen mehr darüber nachdenken)

Christina Hofmann hat gesagt…

Sehr interessant, Nana. Was sind das denn für Aspekte, die im Frauenhaufen eher anstrengend sind? Und welche sind eher in gemischten Gruppen anstrengend?

(Wie wärs mit einem Job als Skianleiterin in Neuseeland - frau soll es ja nicht glauben, aber selbst in der Nordinsel gibt es die Möglichkeit des Skifahrens.)

nana ziesche hat gesagt…

manchmal scheint mir ja per se alles gruppendynamische anstrengend zu sein... bei frauengruppen evtl. latent das lesben/hetera-thema und bei gemischten gruppen das männer/frauen-thema ;-) und dann weiß ich nicht, wie man das so nennt und vielleicht betrifft es auch mehr mich als die gruppe, aber ich fand, dass es öfters sehr streng bei themen zuging, wo ich mir mehr lässigkeit gewünscht hätte, insbes. dem essen. manches schien mir da recht ideologiebehaftet zu sein. und das war dann eben immer wieder thema. wobei essen auch in gemischten gruppen thema ist, aber anders. - puh, echt schwer zu formulieren, wenn es allgemein sein soll, aber nicht nur oberflächlich. was ich befürchte, es jetzt doch geworden ist.... ich muss noch mehr nachdenken ;-)

(och, ich hätte nix gegen skianleiten in neuseeland ;-))

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