Um White Island gibt es verschiedene Sagen, wie es dazu kam, dass die Insel feuerspuckend wurde.
Hier ist eine davon:
Ngatoroirangi, ein berühmter Hohepriester,beschloss von Maketu aus landeinwärts in südwestliche Richtung zu wandern und die Gegend zu erkunden. Während er und seine Begleiter an der Ostseite des Lake Taupo eine Rast machten, erblickte Ngatoroirangi einen wunderschönen Berg in südlicher Richtung. Durch den majestätischen Anblick in Bann gezogen, bschloss er, den Gipfel des Berges zu erklimmen. Am Fuße des Berges angekommen, befahl er seinen Begleitern, dort auf seine Rückkehr zu warten und bis dahin zu fasten, da ihm dies die nötige Stärke verleihen würde, um sein Vorhaben zu bestehen. Ngatoroirangi versprach ihnen ein großes Fest bei seiner Rückkehr, auf dem er seinen Begleitern von allem, das er unterwegs lernen würde, berichten wollte. So zog er mit seinem Sklaven Aruhoe los und begab sich auf eine überaus gefährliche Reise. Je höher sie kletterten, desto kälter wurde es, und so gefror die eisige Kälte ihren Atem, und die Gelenke an Fingern und Zehen wurden steif. Aruhoe stolperte viele Male, aber Ngatoroirangi drängte ihn, weiter zu gehen.
Unterdessen wurden seine Begleiter, die am Fuße des Berges zurück geblieben waren, sehr hungrig und des Wartens überdrüssig. Und so stellten sie Vermutungen an, dass Ngatoroirangi umgekommen sein könnte und sie dann völlig vergebens warten und hungern würden. Jemand bemerkte, was für eine ungeduldige Sache der Hunger sei. Also beschlossen sie, Feuer zum Kochen zu entfachen und fingen an zu essen.
Diese Taten aber drangen wie eisige Finger in Ngatoroirangis Herz. Diese tötliche Kälte ließ ihn sich in tiefsten Qualen vorbeugen. Und in dieser Haltung betete er zu seinen in Hawaiki (dem Land aus dem alle Maori einst nach Neuseeland-Aotearoa gekommen waren) zurückgebliebenen Schwestern und bat sie, ihm wärmendes Feuer zu senden. "Oh Kuiwai, Oh Haungaroa kommt schnell. Ich werde von dem kalten Südwind weggerissen. Schiebt es nicht auf, oder ich werde gewiss umkommen." weinte er.
Seine Schwestern erhörten ihn und sandten schnurstracks die Feuerdämonen Te Pup und Te Hoata zu ihrem mit dem Tode kämpfenden Bruder. Die beiden schwammen so schnell sie konnten durch den Pazifischen Ozean bis nach Whakaari (White Island). Als sie hier ihre Köpfe in die Luft streckten, entstand eine feurige Grube, die bis heute ihre Hitze hält.
Als die Feuerdämonen aufstiegen, sahen sie, dass sie noch viele Kilometer von Ngatoroirangi entfernt waren. Also tauchten sie wieder in die See hinab und bewegten sich als sie das Festland erreicht hatten, unterirdisch fort. Jedes Mal, wenn die Feuerdämonen die Erde durchbrachen, um sich zu orientieren, hinterließen sie einen dampfenden und blubbernden Pfad mit thermischer Aktivität. Der Tunnel, den sie quasi gruben, hat eine ewige Verbindung zwischen White Island und Mount Ngaruahoe geschaffen.
Mit aller Macht brachen die Dämonen durch die Kruste des massiven Kegels des Tongariro, wo Ngatoroirangi im Sterben lag.
Aruhoe war bereits an den Folgen der Eiseskälte gestorben. Aber Ngatoroirangi wurde durch die Hitze des nun entstandenen Vulkans gerettet. Er nannte ihn Tongariro, um des eisigen Südwindes zu gedenken, der ihn beinahe getötet hätte. Durch dieses Abenteuer wurde Te Arawa Tribe der Hüter der thermischen Aktivitäten in der Region Rotoruas.
(Quelle: 'Te Whakarewarewa' von Don Stafford)
An andere Stelle ist zu lesen, dass Aruhoe (anscheinend noch lebend) dem Vulkan geopfert wird.
Wieder an anderer Stelle wird nicht davon gesprochen, dass Aruhoe Ngatoroirangi begleitet hat sondern der chief tama te kapua.
Es gibt aber auch noch (mindestens) eine gänzlich andere Legende um White Island, über die ich ein anderes Mal berichten werde.
Und natürlich gibt es Touranbieter, die per Boot oder Helikopter nach White Island führen, über die ich ebenfalls später berichten werde.
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