Auf desser Website gibt es viele detailierte Informationen über Wal- und Delfinbeobachtungstouren. Daher dachte ich, fasse ich mal die wichtigsten Informationen dieser Website und was ich heute von Phil van Dusschoten gelernt habe in Deutsch zusammen.
Etwa 50 km von der Küste Whakatanes entfernt liegt White Island, eine noch heute aktive Vulkaninsel. Durch den Vulkan ist das Wasser um die Insel herum wärmer, was bestimmte Fischarten wie Sardinen, Anchovis, Makrelen und Tintenfische zum Brüten anlockt. Sind die Fische aus ihren Eiern geschlüpft, werden sie hauptsächlich von Thunfischen zu einer Art Schwarm, den sogenannten 'Bait balls', zusammengetrieben, um sie leichter verspeisen zu können. Für die kleinen Fische wiederum bedeutet diese Art der Formation eine größere Chance zum Überleben.
Auch Delfine haben diese Fische auf ihrer Speisekarte und kommen daher gerne in diese Gegend. Für Touristen ist es eine tolle Attraktion, wenn sie auf einer Delfinbeobachtungstour miterleben können, wie die Delfine zur Jagd ansetzen. Die Touranbieter können u.a. durch Funkkontakt mit anderen Booten relativ genau vorhersagen, ob Delfine zu sehen sein werden oder nicht. Phil sagt, dass sein Boot nicht rausfährt, wenn davon auszugehen ist, dass keine Delfine zu finden sein werden. So gibt sein Unternehmen eine Rate von 90%-iger Wahrscheinlichkeit an, auf Delfine zu treffen.
Phil erzählte uns, dass Delfine es lieben, Boote zu verfolgen und in der Welle zu schwimmen, die vom Schiffsmotor verursacht wird. Fährt das Boot schneller, scheinen die Delfine es als eine Art Sport zu betrachten und geben ebenfalls Gas. Ein Delfin wird immer schneller sein als so ein Beobachtungsboot. Drosselt man allerdings den Motor, kann es sein, dass der ein oder andere Delfin an den Zehen herabhängender Touristenbeine knabbert. Es ist aber auch möglich, dass die Meeressäuger dann einfach von dannen ziehen. Sie sind sicher nicht zahm und weitaus mehr an Futter und Paarung interessiert als daran, Touristen zu belustigen. Wenn sie aber sowohl mit dem Einen als auch dem Andern mal grade nicht beschäftigt sind, dann lassen sie sich gerne von den komischen Geräuschen, die beim Schnorcheln entstehen, anlocken. Dann kommen die Delfine manchmal so nahe, dass man sie anfassen kann. Phil äußerte, dass viele Touristen auf eine innige Umarmung mit einem Delfin hoffen. Dies sei aber eher realitätsfern. Delfine sind rastlose Gesellen und auch immer damit beschäftigt, Ausschau nach potentiellen Feinden wie Orkas oder bestimmten anderen Delfinarten zu halten.
Die Saison für Delfinbeobachtungsturen liegt zwischen November und Mai. Hier finden Sie den 'gemeinen Delfin' und den 'Flaschennasendelfin'.
Es gibt übrigens strenge Regeln, unter welchen Bedingungen Whale-/Dophin watching erlaubt ist. Es darf nur in bestimmten Gegenden des Ozeans nach ihnen gesucht werden, man darf die Delfine nicht füttern, es dürfen max. 10 Personen für eine halbe Stunde ins Wasser, um mit den Delfinen zu schwimmen. Und der Touranbieter muss eine Lizenz haben. Das hat für den Touristen den Vorteil, dass die Gruppe nicht allzu groß sind (aber natürlich sind die Regeln eher zum Schutze des Delfins gedacht). Darüberhinaus darf nicht mit den Delfinen geschwommen werden, wenn ein Junges dabei ist. Ach ja, und dann gibt es noch die Bestimmung von Maori Seite, dass keine Absonderungen von den Schwimmern ins Wasser gelassen werden dürfen. (Was so viel heißt wie, "Strullert nicht ins Wasser!"
Aber es meint auch, dass Frauen während ihrer Menstruation nicht ins Wasser dürfen. Auf die Frage, ob Tampons ok sind, gab es keine klare Auskunft.)
Wenn man Pech hat und keine Delfine sieht, nimmt Phil Kurs auf Whale Island, wo man dann stattdessen schnorcheln und mit Seehunden schwimmen gehen kann.
Ich habe eine WebsiteBroschüre über das Schwimmen mit Seehunden gelesen, in der steht, dass man die Seehunde nicht berühren soll, weil sie Krankheiten übertragen können und außerdem manchmal aggressiv sind. Phil sagt dazu, dass letzteres in Bezug auf die Kolonie in Kaikoura stimmt; hier findet man eine recht große und schon lange angesiedelte Seehundkolonie mit einigen recht aggressiven männlichen Seehunden. Aber die Kolonie auf Whale Island hat sich erst vor relativ kurzer Zeit dort angesiedelt. Und das obwohl sich dort regelmäßig Inselbesucher zum Fischen und Schwimmen einfinden. Zuerst siedelten die Seehunde in einem von Menschen etwas weniger frequentierten Teil der Insel an, erweiterten dann aber immer mehr ihr Gebiet auch auf Areale, die von Menschen genutzt werden. Insofern kann man sagen, dass sich die Seehunde selbst an Menschen gewöhnt haben. Die Gruppe an sich ist kleiner, und die Seehundbullen sind nicht so aggressiv.
Was die Krankheiten betrifft, sagte Phil, er nehme eher an, dass die Regierung dies schreibt, um Leute davon abzuhalten, kleine Seehundbabies mit nach Hause zu nehmen. Anscheinend kommt es nicht selten vor, dass man die Jungtiere mutterlos vorfindet und fälschlicher Weise der Eindruck entsteht, dass es sich um verstoßene Babies handelt. Und also wird das Herz weich, und man ist versucht, einen kleinen Seehund aus scheinbar bitterer Not zu retten. Tatsächlich aber sind die Muttertiere dann grade damit beschäftigt, Futter für den Nachwuchs rannzuschaffen - was manchmal bis zu zwei Wochen dauern kann.
Für mich ist es schwer zu beurteilen, ob dies die tatsächlichen Beweggründe für die Regierung sind, um über angeblich nicht vorhandene Krankheiten zu berichten - warum nicht einfach darüber informieren, dass kein Grund zur Sorge besteht, wenn man ein - wohlgemerkt scheinbar - verlassenes Junges entdeckt? Allerdings sei auch gesagt, dass sich die Regierung sehr vage darin hält, um was für Krankheiten es sich handeln könnte. Auf alle Fälle bringt es Schwierigketien mit sich, wenn Leute versuchen, ein Seehundbaby zu `retten', weil es, erst einmal von Menschenhand berührt, oft nicht mehr von der Kolonie als zugehörig anerkannt und quasi ausgestoßen wird.
Phil erzählte uns von einem Seehundbaby, dass von irgend jemandem als Schoßtier mit nach Hause genommen wurde. Als das entdeckt wurde, hatte Phil die undankbare Aufgabe, das Baby wieder zur Insel zurück zu bringen. Aber so oft Phil dem Kleinen einen 'Lift' zur Insel gab, so oft schwamm es in den Hafen von Whakatane zurück. Bis es eines Tages verschwand und nicht mehr gesehen ward.
Neben den genannten Meereslebewesen kommen in dieser Jahreszeit ebenfalls Wale in die Gegend von Whakatane - auch wenn man sagen muss, dass sie sich nicht so oft und zahlreich blicken lassen wie z.B. Delfine. Insofern ist der Erfolg einer Whale watching tour schwerer hervorzusagen. Aber mit etwas Glück kann man hier Orkas, Bryde-, Zwerg-,Fin- und gelegentlich Blauwale sehen. Phil hat in diesem Jahr bisher 3 Herden von Grindwalen und eine Herde Orkas gesehen.
In Kaikoura auf der Südinsel Neuseelands ist das Erscheinen von Walen wesentlich wahrscheinlicher, weil es dort einen tiefen Meeresgraben gibt, in dem Wale permanent leben und regelmäßig zum Atmen an die Oberfläche kommen.
Das Gute an der Gegend um Whakatane ist, dass es hier so gut wie keine Haiangriffe gibt. Phils Kommentar zu diesem Thema ist, dass Sonnenbrände hier wesentlich gefährlicher für Leib und Leben sind als Haie.
Hier sind ein paar Details zu Phils Bootstouren:
10 Schwimmer pro Trip
Vorabbuchung erforderlich, Vorabbezahlung nicht erforderlich
Delfin- und Walbeobachtungstouren sind zwischen November und Mai
Im Winter werden nur Fischfang- und Schwimmausflüge mit den Seehunden angeboten
Heiβe Getränke und Weingummi werden an Bord angeboten (Bei unserer Bootstour wurden keine Getränke angeboten)
Neoprenanzüge und Schnorchelausrüstung werden angeboten
Badeanzug/-hose selber mitbringen
Bei Bedarf kann ich bei der Kommunikation behilflich sein )Schreiben Sie mir eine Email)
Preise:
2 Stunden Eco Tour (keine Gelegenheit zum Schwimmen) $85 pro Erwachsene/R
$65 pro Kind
3-4 Stunden Delfin Beobachtungs- und Schwimmtour $150 pro Erwachsene/R
Mit Schwimmen
$125 pro Kind mit Schwimmen
$125 pro Erwachsene/R
Ohne Schwimmen
$100 pro Kind ohne
Schwimmen
0 comments:
Kommentar veröffentlichen