Dolphin Watching Blues

Am Samstag fuhren wir mit diveworks eco tour um Whale Island (sozusagen einen Steinwurf von Whakatane entfernt) herum. Alle an Bord waren aufgeregt, weil Moko, der berühmte Delfin, zu Besuch aufgekreuzt war. Er war von Gisborne, wo er sich die letzten Jahre zur Freude vieler Leute aufgehalten hatte, hoch in die Bay of Plenty geschwommen. Am Freitag hatte er sich entschlossen, dem Diveworksboot, das zu einer Fischfangtour draußen war, zu folgen, schwamm mit den Passagieren und klaute Phils Sohn die Schwimmnudel.

Der Mitarbeiter von diveworks war fest davon ueberzeugt, dass es hier von Delfinen nur so wimmele. Trotzdem könnenTouranbieter, die rausfahren, um Tiere zu beobachten, nie 100%ig garantieren, dass man auch wirklich Delfine, Wale oder was auch immer man sehen möchte, tatsächlich zu Gesicht bekommt. Auf diesem Trip haben wir zu spüren bekommen, wie es ist, wenn man sich ein Ticket kauft, voller Erwartung, etwas Exotisches zu erleben und dann letztendlich nur eine Schiffsfahrt um eine nahe gelegene Insel macht.

Wir wollten rausfahren, um ein paar gute Fotos für den blog zu schießen. Aber das Wetter, das manchmal ebenso unvorhersehbar wie das Auftauchen von imposanten Meerestieren sein kann, spielte auch nicht mit.
Neben dieser Enttäuschung war die, keine Delfine zu sehen natürlich um so größer.
Ein Mann, der mit uns auf dem Boot war, hatte am Tag zuvor die Fischtour mitgemacht und war so begeistert von Moko, dass er seine ganze Familie mitbrachte, in der Hoffnung, dass auch Frau und Kinder in den Genuss kämen, Moko in Aktion zu erleben. Aber wie schon gesagt, wir sahen keinen einzigen Delfin, geschweige denn Moko. Als wir um Whale Island herum fuhren, sahen wir mal grade 3 Seehunde, zwei Zwergpinguine, einen Tölpel und einige andere Seevögel. Und das wars. Alice wurde seekrank und mürrisch.
Die kids starteten, in Ermangelung anderer spannender Erlebnisse, einen Wettkampf um den besten Platz im Schiffsbuk, wohl für den Fall, dass es doch noch was zu sehen gäbe.

Phil, der Eigentümer von Diveworks, tat sein Bestes und kreuzte herum und konnte nicht fassen, dass er uns wohl kaum auf unsere Kosten kommen lassen würde. Und sein Mitarbeiter konnte nicht aufhören, uns von den tollen Erlebnissen des Vortages zu berichten. So hatten wir sicherlich eine nette Tour mit vielen Informationen auf einem gut gepflegten und allzeit sicheren Boot erlebt. Aber am Ende, zurück auf dem Festland, mussten wir begeisterten Ortsansässigen sagen, dass Moko heute wohl seinen freien Tag habe.

Fisch- und Bootstouren sind sicherlich immer ein kleines vabanque-Spiel. Du bezahlst im Voraus und weißt nicht, was du dafür bekommst.
Ich denke, wenn die Wahrscheinlichkeit, das zu sehen, wofür man hergekommen ist, tatsächlich bei 90% liegt, dann könnten die unglücklichen 10% das Angebot erhalten, eine weitere Tour gratis zu machen (wie ich es mal in Australien erlebt habe und andere Touranbieter hier auch handhaben). Natürlich ist es Geschmackssache, ob man es auch als adäquaten Ersatz betrachtet, wenn man, wie bei diveworks, stattdessen eine Tour um Whale Island incl. Schwimmen mit Seehunden, betrachtet.
Und vielleicht ist es auch gut, einfach dahingehend ein vabanque-Spiel einzugehen, dass man am Tag der Fahrt spontan am Kai oder dem hoffentlich nahe gelegenen Büro auftaucht und fragt, ob noch ein Platz frei ist.

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