Whakatane rocks

Als Alice und ich noch in Taiwan lebten, haben wir das ein oder andere Erdbeben in unserem Appartement , das im vierten Stock eines Hochhauses mit 10 Etagen lag, erlebt. Offensichtlich bin ich nicht allzu sensibel, was diese Art der vibrations angeht, denn es geschah einige Male, dass Alice neben mir sitzend sagte, `Spürst du das Erdbeben?´ Zuerst dachte ich, dass sie mich auf die Schippe nehmen wollte. Als ich dann aber sah, wie sich in ihrem Trinkglas Kreise auf der Wassseroberfläche bildeten, ohne dass Alice das Glas bewegt hätte, glaubte ich ihr. Ich bin auch mal nachts von einem Erdbeben aufgewacht; das Bett schaukelte und der Kleiderschrank wackelte beeindruckend geräuschvoll. Für eine Erdebeben Unerprobte ist es nicht grade beruhigend, in der Mitte eines Hochhauses zu sitzen, wenn die Wände plötzlich anfangen, sich hin- und her zu bewegen. Und schon gar nicht für eine, die Zeitlebens in einer Gegend gewohnt hat, in der es so gut wie keine Naturkatastrophen gibt. (Gelobt sei das Oldenburger Land.)

Als wir dann nach Neuseeland zogen, war ich schon drauf vorbereitet, dass ich hier ebenfalls Erdbeben zu erwarten haben würde. Und es dauerte gar nicht lange, bis ich, nachdem wir in unser neues Haus gezogen waren, erlebte, wie die Wände wackelten und der Fußboden vibrierte. Ich sagte zu Alice, `Oh, das war wohl grade ein Erdbeben´. Aber Alice, die zeitlebens an Erdbeben gewöhnt war, klärte mich auf `Nein, das war kein Erdbeben; da ist grade nur ein Laster auf der Domain Rd langgefahren.´ Und diese Art des Dialoges hatten wir nicht nur einmal...

Vor zwei Tagen gab es in weniger als 24 Stunden um die 13 Erdbeben in dieser Gegend, was auch für eine Erdbebenreiche Region schon viel ist. Zwei davon waren immerhin so heftig, dass ich nachts davon aufgewacht war. In dieser Situation in meinem Bett liegend, wusste ich nun, wie sich die Gallier laut Uderzo & Goscinny fühlten, wenn sie fürchteten, dass ihnen der Himmel auf den Kopf fiele - wobei ich mich schon mit dem Gedanken an Zimmerdecke und Dach begnügte. Die späteren kleineren Erdbeben fühlten sich dann wieder so an, als ob ein Laster auf der Domain Rd vorüber fahren würde. Und ich fragte mich, wieviele vorbeirauschende Laster und wieviele Erdbeben ich wohl würde erleben müssen, um genauso treffsicher wie Alice sagen zu könne, `Ach, das war doch nur ein LKW´...

Für alle, die sich auf dem Laufenden über aktuelle Erdbeben (aber auch Tsunami Warnungen und Informationen über Vulkanaktivitäten und Erdrutsche) in Neuseeland halten wollen, ist dieser link von  Geonet sehr nützlich.

2 comments:

nana ziesche hat gesagt…

puh, ich bin mir nicht sicher, ob ich überhaupt jemals in meinem leben erdbeben erleben möchte, egal ob sie nur wasserringe machen oder sich wie donnernde lkw's anfühlen....

Christina Hofmann hat gesagt…

Ich glaube, bei der Vielzahl kleiner Erdbeben sind die Leute hier ziemlich dran gewöhnt - und übrigens auch ziemlich zuversichtlich, bei heftigeren glimpflich davon zu kommen, weil es hier kaum Hochhäuser gibt und die Bauten erdbebensicher konstruiert sind. Allerdings sollte man Supermärkte wegen eventuell umher fliegender Dosen und Gläser meiden.

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